Noch weiter hinten

Der Kalte Krieg ist vorbei, die Grenze von Norwegen und Finnland in Richtung Russland offen. An dem Punkt, an dem die drei Länder zusammenstoßen, finden regelmäßig Treffen statt. Das Problem: Wenn es in Norwegen 10 Uhr ist, ist es in Finnland 11 Uhr und in Russland bereits 12 Uhr. D.h., man sollte nicht nur vereinbaren, wann das Treffen ist, sondern auch, auf welche Zeitzone sich die Einladung bezieht. Den Russen ist das wurscht, sie kommen um 10 Uhr russischer Zeit, sie haben Wodka dabei. Den Finnen ist es auch wurscht, die kommen um 10 Uhr finnischer Zeit, sie haben Wodka dabei. Wenn die Norweger kommen, ist die Party schon voll im Gange.

Das erzählt zumindest Ulf, unser Guide, auf der Fahrt von Kirkenes zum Ausgangspunkt für unsere Schneemobiltour. Wichtig ist es, beim Fahren die drei Regeln zu beachten, so Ulf: 1. Beide Hände gehören an den Lenker, 2. Immer geradeaus schauen, 3. Immer lächeln.

Ein bis zwei Leute sitzen auf dem Schneemobil, ich habe eines für mich alleine. Wir fahren eine Strecke von etwa 15 km, sie meiste Zeit auf der zugefrorenen Barentsee. Noch ist das Eis dick genug. Dass es wärmer wird, merken wir daran, dass der Schnee auf der Rückfahrt wesentlich nasser ist. Auf der Rückfahrt spritzt das Wasser auf beiden Seiten hoch, wenn wir durchfahren. Das Schneemobil-Fahren macht Spaß, ist allerdings auch ziemlich laut. Auch wenn das Schneemobil-Fahren eine Riesengaudi ist, insgesamt sagt mir das Schlittenhundefahren mehr zu.

Kirkenes selbst ist kein sonderlich schöner Ort. Kirkenes ist vor allem Fischereizentrum, etliche russische Trawler liegen hier vor Anker, teilweise wird der Rost nur noch von der Farbe zusammengehalten.

Der Endpunkt der Reise ist erreicht, es geht wieder in Richtung Bergen. Der MP3-Player wählt den Song "The long way home".