Bis nächstes Jahr beim Iditarod-Rennen :-)

Dass es unterwegs intensiv geschneit hat, merken wir am nächsten Morgen: Die Berge sind bis an ihre Füße schneebedeckt, Räumfahrzeuge sind unterwegs.

Als wir in Tromsø einlaufen, ist die Eismeerkathedrale auf der anderen Seite der Brücke kaum zu erkennen, Berge sind keine zu sehen. Es regnet inzwischen "Katzen und Hunde".

Beim Aussteigen kommt es zu einer Verzögerung, wir müssen über das Autodeck raus. Draußen sehen wir dann die Ursache für diesen ungewöhnlichen Ausstieg: Jemand ist gestürzt und wird gerade ärztlich versorgt.

Die Verkehrsführung in Tromsø ist echt ungewöhnlich: Nicht nur, dass einige wichtige Verbindungsstraßen unter den Berg gelegt wurden, es erwarten uns dort auch mehrere Verkehrskreisel in diesen Tunnels.

Ganz schön viele Leute wollen Hundeschlitten fahren. Über 50 Personen, wie soll das gehen? Meine Bedenken waren überflüssig, denn auf uns warten 250 Huskys. In drei Gruppen aufgeteilt, stellt das Team des Villmarkssenters sicher, dass wir alle was von den Schlittenhunden haben. Meine Gruppe geht erst mal Kaffeetrinken - man muss ja langsam anfangen - dann geht es zu den Hütten der Hunde und deren Nachwuchs. Dann sind wir endlich mit Fahren dran. Jeweils zu zweit steigen wir in den Schlitten, der von einem erfahrenen Musher geführt wird. Unserer hat sogar schon mal beim Iditarot-Rennen teilgenommen. Auf meine Frage, ob er und seine Hunde die 2.000 Kilometer durchgehalten haben und angekommen sind, erwidert er: "Endlich mal jemand, der nicht nach meiner Platzierung fragt. Die war mir ziemlich egal, mir ging es ums Ankommen. Und das habe ich geschafft."

Von unserem Musher aus der Schweiz und unserer Betreuerin aus Hamburg erfahren wir viel über die Huskys und erleben einen spannenden Nachmittag. Es ist schon ein tolles Erlebnis, von der unbändigen Kraft der Huskys relativ lautlos durch die Wildnis Nordnorwegens gezogen zu werden. Man merkt, die Hunde wollen sich bewegen und können es bei den wenigen kurzen Stopps kaum erwarten, dass es wieder losgeht. Dichter Schneefall begleitet unsere Fahrt, das macht das Ganze richtig authentisch. Unser Schlitten wird von 12 Hunden gezogen, jeder kann rund das Dreifache seines Gewichtes ziehen, jeder hat eine bestimmte Aufgabe, jeder ist eine eigene Persönlichkeit. Etwa "Cola". Dessen Musher war so vernarrt diesen Hund, dass er ihn als Baby überall hingetragen hat. Heute, zwei Jahre später, lässt sich Cola immer noch zu jedem Einsatz tragen. Wird er nicht getragen, zieht er auch nichts.